Die Virechana-Therapie ist eines der fünf Behandlungsformen der ayurvedischen Panchakarma Kur, um die tief sitzenden Giftstoffe zu eliminieren und den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Virechana ist eine unabdingbare Behandlung für Krankheiten, die mit der Pitta-Konstitution in Beziehung stehen, außerdem lässt sich dadurch das Vata-Dosha sehr gut kontrollieren.
Am Abführtag sollte nur flüssige Nahrung angeboten werden, wie z.B. Reissuppe, damit der Magen unbelastet von Verdauungsarbeit bleibt. Jegliche Kapha oder Pitta erhöhende Kost ist für Virechana kontraproduktiv, weil Kapha vermehrende Nahrung eher Vamana (Ausleitung nach oben) stimuliert statt Virechana (Ausleitung nach unten). Zu sehr Pitta anregende Nahrung dagegen verdaut selbst die Abführkräuter und provoziert ein Übermaß an Verdauungsfeuer und schwächt dadurch ihre Wirkung.
Die speziellen Kräuter für die Abführung werden am besten in der Nacht gegen 2 oder 3 Uhr mit warmen Wasser eingenommen. Anschließend kann man noch einmal mindestens 4 Stunden zu Bett gehen bis die Kräuter Ihre Wirkung entfalten. Am morgen beginnt dann die Abführung per Toilettengang. Dieser kann bis zu 10 x in unregelmäßigen Abständen stattfinden. Während des Prozesses sollte ausschließlich warmes Wasser zu sich genommen werden. Wenn sich das Gefühl einstellt, absolut „leer“ zu sein kann der Abführprozess durch trinken von kaltem Wasser gestoppt werden.
Der primäre Zweck von Virechana ist die Regulierung von Pitta-Störungen. Das ayurvedische Abführen ist besonders hilfreich für Menschen, die unter folgenden Symptomen leiden:
- Augenkrankheiten
- Blasenerkrankungen
- Blutarmut
- Chronische Erkrankung der Atemwege
- Asthma
- Erschöpfung
- Gastritis
- Geschwüre, Abszesse
- nicht heilende Wunden
- Hauterkrankungen
- Impotenz
- Lebererkrankungen
- Milzerkrankungen
- Nasenbluten
- Schlaflosigkeit
- Trägheit, Müdigkeit, allgemeine Schwäche
- Übelkeit, Erbrechen
- Starker Körpergeruch
- Vergiftungen
- Verstopfung