Ayurvedische Massagen – Abhyanga

Ayurveda-Massagen sind eine uralte Heilmethode, die seit Jahrhunderten angewendet wird. Sie beinhalten die Verwendung traditionell hergestellter heimischer Öle, Massagetechniken und ganzheitlicher Heilmittel auf Pflanzenbasis, um die körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern. Ayurveda-Massagen sind dafür bekannt Stress abzubauen, die Durchblutung zu fördern, die Immunität zu stärken, Toxine zu lösen, Entzündungen zu reduzieren und sogar bei chronischen Schmerzen heilend zu wirken.



Die Masseurin/Der Masseur verwendet eine Kombination aus Ölen wie z.B. Sesamöl, Kokosnussöl oder Mandelöl, je nach Massageart gemischt mit verschiedenen Kräutern oder Wurzeln und Gewürzen wie z.B. Kurkuma, Brahmi oder Ingwer. Die Massagegriffe sind normalerweise lang, sanft und rhythmisch mit Betonung auf Entspannung. Ziel ist es, den Energiefluss des Körpers durch Druckpunkte im Körper ins Gleichgewicht zu bringen, um die Durchblutung anzuregen und die Heilung zu fördern. Weiter dringen die verwendeten Öle durch die Poren bis tief ins Gewebe ein und lösen Toxine und andere Fremdstoffe aus dem Körper.



Ayurveda-Massagen können Menschen mit psychischen oder körperlichen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit oder chronischen Schmerzen helfen. Sie können auch dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, indem sie den Stresspegel reduzieren und das Gefühl der Entspannung und Ruhe steigern. Darüber hinaus ist bekannt, dass diese Massagen Entzündungen im Körper reduzieren, was dazu beitragen kann, die Schwere bestimmter Erkrankungen wie z.B. Arthritis oder Fibromyalgie zu verringern.

Abhyanga - die große Ölung

Abhyanga ist eine Ganzkörper-Öl-Massage und wird klassisch mit warmen Öl beim Kunden liegend praktiziert. Ziel ist es die Harmonisierung der Körperenergien, der so genannten Doshas, nach dem ayurvedischen Verständnis zu erreichen.

Abhyanga kann als Bestandteil einer Ayurveda-Kur eingesetzt oder als einzelne Wellness-Anwendung durchgeführt werden. Nach einer individuellen Beratung wählt der Therapeut Öle, Gewürze und Kräuter passend zu den Bedürfnissen des Kunden aus. Diese orientieren sich an der jeweiligen Dosha-Konstitution der zu behandelnden Person. Da meist ein oder gar zwei Doshas dominieren, werden die Zutaten für die zu verwendenden Öle individuell angepasst.
Die Öle bestehen meist aus einem Basisöl wie dem Sesamöl, das mit Kräuterauszügen versetzt ist. Während der Massage wird eine größere Menge des erwärmten Öls auf dem ganzen Körper, inklusive Kopfhaut, Ohrläppchen und Füße und Zehen, verteilt und nach und nach streichend einmassiert.
Lange Streichungen über Haut und Muskeln, kreisende Bewegungen an den Gelenken und die Massage bestimmter Energiepunkte machen die Massage zu einem wohltuenden Erlebnis. Die zu massierenden Energiepunkte hängen von dem individuellen Körperbau des Kunden ab. 
Dabei führt der Masseur Streichungen in zwei Richtungen aus. Zum einen die „Anuloma“, was für die Ausstreichung mit der Haarrichtung steht. Zum anderen die „Pratiloma“, die für Streichungen entgegen der Haarrichtung steht. Während erstere Variante eine entspannende Wirkung hat und beruhigend wirkt, haben die Streichungen in die andere Richtung einen belebenden Effekt.

Die Wirkung der Abhyanga Massage lässt sich in der ayurvedischen Lehre in drei verschiedene Bereiche aufteilen: 

1. Zum einen soll sie wie eine klassische Massage zu einer physischen Entspannung und Lockerung führen.

 
2. Des Weiteren wirkt sich die Behandlung positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Innere Barrieren werden gelockert und gelöst.

3. Die dritte Dimension ist ihr „medizinischer“ Ansatz, dabei geht es zentral um das Einbringen der im Massageöl vorhandenen Kräuterextrakte in den Körper.

Insgesamt hat die Abhyanga Anwendung verschiedene positive Wirkungen auf den Körper. Ziel ist es, durch ausgewählte Techniken der Massage Entschlackungskanäle zu öffnen und den Abtransport von Giftstoffen zu fördern.

 
Mögliche weitere positive Effekte einer Abhyanga Massage sind:

- den Alterungsprozess entschleunigen
- Stärkung der Sehfähigkeit
- die Förderung eines guten Schlafes
- die Funktion der Organe anregen
- eine schönere Haut 
- die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit

Die Abhayanga-Massage eignet sich besonders für Personen mit einem erhöhten Stresslevel, Burn-Out Syndrom, körperlich stark beanspruchte Personen wie Bauarbeiter oder Sportler.
Weniger geeignet ist die Anwendung für Schwangere, Menschen Erkältung, Fieber haben oder Verdauungsstörungen.


Es gibt zudem weitere Unter-Arten der Abhyanga Massage, wie z.B.:


- Mukabhyanga (Gesichtsmassage)
- Prishtabhyanga (Rückenmassage)
- Udarabhyanga (Bauchmassage)
- Padabhyanga (Fußmassage)
- Synchronmassage


Dwi puthgala abhyanga - Synchron-Massage


Die Abhyanga-Synchronmassage gilt als Königin unter den Abhyanga-Massagen.
Ein Erlebnis der besonderen Art. Die Massage wird von zwei Therapeuten gleichzeitig mit vier Händen auf liebevolle und achtsame Weise ausgeführt. Von den Ohrläppchen bis zu den Zehenspitzen massieren die Anwender synchron die rechte und linke Körperhälfte des Kunden. Eine himmlische Wohltat, die durch gezielte Massageabläufe den Lymphfluss sowie den Stoffwechsel von Haut und Organen intensiv angeregt.
mit warmen Ölen und speziell abgestimmten Aromaessenzen werden die Bewegungen sanft und harmonisch durchgeführt.


Pinda sweda - Kräuterstempel-Massage


Mehrere gefüllte Stoffbeutel, die vom Anwender abwechselnd erhitzt und meist jeweils zu zweit, in jeder Hand einer, am Patienten angewendet werden. Die würzig gefüllten Stoffbeutel kommen bei einer großen Anzahl von Beschwerden zum Einsatz. Die Behandlung von Migräne, bei Gelenkschmerzen, Rheuma, Erschöpfungssyndromen, Arthrose oder Cellulite, um nur einige zu nennen.
Der Pinda ist ein faustgroßer Stoffbeutel prall gefüllt mit Kräutermischungen, gerösteten Samenpulvern oder zubereiteten Wurzeln. Durch die vorherige und direkt vor Ort stattfindende Erhitzung entfalten sich die Inhaltsstoffe unmittelbar vor Anwendung an den betroffenen Stellen oder des ganzen Körpers. Allein die ausstrahlende Wärme führt bereits zu einer erhöhten Durchblutung und regt den Stoffwechsel an.

Diese Kombination von verwendeten Inhaltsstoffen und Hitze im Pinda Sweda schafft optimale Voraussetzungen für die Therapie betroffener Strukturen. Dazu gehören unter anderem schmerzhafte oder blockierte Gelenke, geschwächtes Bindegewebe, ermüdete Muskulatur oder überreizte Nerven. Auch bei Herzrhythmusstörungen oder Verdauungsstörungen kommt Pinda-sweda zum Einsatz.

Der Pinda Sweda kann lokal – zum Beispiel an Knie, Oberschenkel, Nacken und Rücken – genutzt werden oder auch für den gesamten Körper. Er kann als eigenständige Therapie angewendet werden oder auch als Teil einer Behandlungsfolge einer gesamten Kur.
Vorbereitende Massagen, Pulvereinreibungen können die Behandlung mit dem Pinda Sweda hervorragend ergänzen und zu einem intensiven Therapie-Erlebnis werden lassen.
Eine weitere Behandlungsform Form des Pinda-sweda ist die Füllung der Stempel mit speziell zubereitetem Reis und unbehandelter Kuhmilch. Mit dieser Füllung werden z.B. folgende Beschwerden behandelt:
Arthrose, Gelenkbeschwerden, Körperschmerzen, Narbenbeschwerden, Degenerative Erkrankungen des Nervensystems, Poliomyelitis, Multiple Sklerose oder Muskelerkrankungen.